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"Von oben nach unten"

[EN: top-down]

Für die Gestalttheorie und die Gestalttheoretische Psychotherapie ist das „Vorgehen von oben nach unten“ kennzeichnend. Von einem solchen „Vorgehen von oben nach unten“ kann in vier Bedeutungen sinnvoll die Rede sein:

  • Erstens geht es um die Tatsache der Ganzheitlichkeit menschlichen Wahrnehmens und Erlebens – dass also Wahrnehmen und Erleben von sich aus „von oben nach unten“, vom Ganzen zu den Einzelheiten vorgehen.
  • Zweitens wird dieses Vorgehen „von oben nach unten“, vom Ganzen zu den Teilen, auch für das Herangehen an die Untersuchung und Einschätzung einer Person, einer Verhaltensweise, eines psychischen Vorgangs, eines Leidenszustandes oder einer therapeutischen Technik vorgeschlagen, wo sich diese Vorgangsweise in der Regel als überlegen gegenüber dem Vorgehen „von unten nach oben“ erweist.
  • Drittens stellt das Vorgehen „von oben nach unten“ auch eine Grundorientierung jeder Einwirkung auf psychisches Geschehen dar, auch in der psychotherapeutischen Arbeit: Der Einwirkung auf Geschehensganzheiten wird der Vorzug gegeben vor der Einwirkung auf vereinzelte Sachverhalte oder Verhaltensweisen.
  • Viertens schließlich geht es darüber hinaus um den Vorrang der Ganzheitlichkeit in der zwischenmenschlichen Begegnung, die eine wesentliche Grundlage konstruktiven Zusammenlebens von Menschen darstellt.

Literatur:


Paul Tholey: Gestalttheorie von Sport, Klartraum und Bewusstsein. Ausgewählte Arbeiten, hrsg. und eingeleitet von Gerhard Stemberger

Wien: Verlag Wolfgang Krammer

ISBN 978 3 901811 76 0 | 310 Seiten | Preis 36,00 Euro

Nun direkt bei der ÖAGP-Geschäftsstelle zu beziehen

Inhaltsverzeichnis und Einführung von Gerhard Stemberger

topdown.txt · Zuletzt geändert: 12.03.2024 13:26 (Externe Bearbeitung)